Walter Stoeckel

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Walter Stoeckel

Walter Stoeckel (* 14. März 1871 in Adlig Klein-Stobingen oder Gut-Stobingen bei Insterburg, Ostpreußen; † 12. Februar 1961 in Ost-Berlin) war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer.

Leben

Stoeckel studierte an der Albertus-Universität Königsberg und wurde 1896 promoviert.[2] Anschließend arbeitete er als Schiffsarzt. Von 1897 bis 1898 war er Volontär in der Bonner Frauenklinik und am Pathologischen Institut in Marburg.[3] Weitere Stationen waren ab 1898 die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität bei Heinrich Fritsch. 1903 habilitierte er sich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen bei Johann Veit.[4] Danach war er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin bei Ernst Bumm. Aus Berlin wurde er, obwohl ein Berufungsverfahren an die Königlichen Universität zu Greifswald lief[5], als Ordinarius an die Philipps-Universität Marburg berufen, von wo aus er 1910 dem Ruf der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel folgte und dort bis 31. August 1922 blieb. 1922 wurde er an die Universitätsfrauenklinik Leipzig berufen, wo er bis 1926 blieb, um danach nach Berlin zu wechseln. Dort war Stoeckel von 1926 bis 1951 Direktor der Universitätsfrauenklinik.[6]

Er trug maßgeblich zum Aufbau einer fortschrittlichen Frauenklinik an der Berliner Charité zu Beginn der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts bei und war 25 Jahre Inhaber des Lehrstuhls. Zu seinen wissenschaftlichen Arbeiten zählte die Verbesserung der operativen Entfernung der Gebärmutter über die Scheide beim Zervixkarzinom, die u. a. nach ihm Schauta/Stoeckel-Operation genannt wurde.

In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbundes und behandelnder Arzt von Magda Goebbels. Von 1933 bis 1935 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Auch nach seiner Emeritierung 1936 blieb er aktiv. Im Jahr 1941 zeichnete ihn Adolf Hitler mit der aus und 1944 kam er in den wissenschaftlichen Beirat des Generalkommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen Karl Brandt.[1] Grabmal Walter Stoeckels und seiner Frau Aenne auf dem Invalidenfriedhof in Berlin

Stoeckel übernahm mit Karl Reifferscheid das Lehrbuch der Gynäkologie von Heinrich Fritsch und schrieb es nach dem Tod Reifferscheids ab der 2. Auflage allein.

Ehrungen

Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (1926)[7]

Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft durch Adolf Hitler (1941)

Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR (1949)

Nationalpreis der DDR I. Klasse[1]

Hervorragender Wissenschaftler des Volkes (1960)

Paracelsus-Medaille (1960)


Wohnadresse in Berlin: Artilleriestraße 18 (heute Tucholskystraße)

Text: Wikipedia

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