SMS König Wilhelm

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SMS König Wilhelm war eine Panzerfregatte der preußischen Marine, der Marine des Norddeutschen Bundes und der Kaiserlichen Marine.

Siegelmarken

Geschichte

Panzerfregatte

Das Schiff wurde 1865 bei den Thames Ironworks in Blackwall/London (England) für die Osmanische Marine auf Kiel gelegt, wurde aber schon während der Bauarbeiten 1867 von Preußen gekauft, nach dem preußischen König Wilhelm benannt und am 25. April 1868 vom Stapel gelassen. Sie war ein Drei-Master mit 2600 Quadratmetern Segelfläche, und ihre Dampfmaschine verlieh ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten. Als Bewaffnung waren 33 Stück 72-Pfünder vorgesehen. Bei Kauf des unfertigen Schiffes entschied man, es mit achtzehn 24-cm-Ringkanonen und fünf 21-cm-Ringkanonen zu bestücken. Das Schiff war über alles 112 Meter lang und verdrängte 9.750 Tonnen.

Am 31. Mai 1878 kollidierte die König Wilhelm bei Verbandsübungen vor Folkestone im Ärmelkanal mit der Großer Kurfürst, wobei letztere mit 284 Mann ihrer Besatzung sank. Das Flaggschiff König Wilhelm sowie die Preußen und die Großer Kurfürst segelten in zwei Parallellinien vor Folkestone in Richtung Plymouth, mit der Großer Kurfürst allein in der Backbordlinie. Als plötzlich zwei kleine Boote vor ihnen auftauchten, waren die König Wilhelm und die Großer Kurfürst gezwungen auszuweichen. Die König Wilhelm drehte nach Backbord, aber die Großer Kurfürst nach Steuerbord; der Wachoffizier auf der König Wilhelm hatte den Befehl missverstanden. Die größere König Wilhelm rammte die Großer Kurfürst und riss deren Seite auf. Da die Schotten und die Stückpforten nicht geschlossen waren, sank das Schiff innerhalb kürzester Zeit.

An Bord der König Wilhelm erlebte damals der ebenfalls als Wachoffizier eingesetzte Kapitänleutnant Curt von Prittwitz dieses schwere Schiffsunglück. 14 Jahre später, am 1. Oktober 1892, übernahm er im Rang eines Kapitän zur See für zwei Jahre das Kommando über dieses Flaggschiff der deutschen Marine und fuhr nicht nur in deutschen Gewässern, sondern auch nach Norwegen, Schottland und zu den Orkneys.

Großer Kreuzer

1897 wurde die König Wilhelm bei Blohm & Voss in Hamburg unter Entfernung der gesamten Takelage umgebaut und zum Großen Kreuzer 1. Klasse umklassifiziert. Die Bewaffnung bestand nunmehr aus 22 24-cm-Ringkanonen, einer 15-cm-Kanone und 18 8,8-cm-Schnellladegeschützen. Das Schiff war in der Wasserlinie 108 Meter lang und hatte 18 Meter Breite und 8,54 Meter Tiefgang. Die Besatzung bestand aus 732 Mann.

Das Schiff wurde 1904 außer Dienst gestellt, diente danach erst in Kiel und dann bei der Torpedostation in Flensburg-Mürwik als Wohnhulk sowie als Wohn- und Schulschiff der Schiffsjungen-Division. In dieser Funktion war es 1917 Drehort des Dokumentarfilms Hein Petersen, vom Schiffsjungen zum Matrosen. Das Schiff wurde 1921 in Rönnebeck abgewrackt.


Text: Wikipedia

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