Heinz Knobloch (Wohnhaus)

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Heinz Knobloch

Heinz Knobloch (* 3. März 1926 in Dresden; † 24. Juli 2003 in Berlin-Pankow) war ein deutscher Schriftsteller und Feuilletonist.


Leben

Knobloch lebte seit 1935 in Berlin. Er ist vor allem durch seine Feuilletons bekannt geworden, die über 20 Jahre wöchentlich in der Wochenpost unter der Kolumnen-Rubrik „Mit beiden Augen“ erschienen und von dem Grafiker und Maler Wolfgang Würfel illustriert wurden. Seine informativen und humorvollen Artikel erreichten eine sehr große Leserschaft. Es liegt eine Vielzahl von Sammelbänden seiner Feuilletons vor. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit dem Feuilleton als literarischer Gattung und entdeckte Berliner Feuilletonisten der Vergangenheit wieder, wie z. B. Julius Rodenberg.

Durch intensive Recherchen hat Knobloch mit seinen Büchern auch zur Wiederentdeckung von weiteren Persönlichkeiten und zur Aufklärung bis dahin unbekannter historischer Sachverhalte beigetragen. Sein Buch Herr Moses in Berlin beschreibt den Berliner Philosophen Moses Mendelssohn, in Meine liebste Mathilde porträtiert Knobloch Mathilde Jacob, die Sekretärin Rosa Luxemburgs, Der beherzte Reviervorsteher erzählt die Geschichte um den durch den Polizisten Wilhelm Krützfeld verhinderten Brand der Synagoge in der Oranienburger Straße während der Novemberpogrome 1938. Der arme Epstein bringt Licht in die Geschichte um den Tod des Berliner SA-Mannes Horst Wessel.

Heinz Knobloch erhielt 1985 den Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur, 1994 den Moses-Mendelssohn-Preis für Toleranz und 1998 den Verdienstorden des Landes Berlin. Am 3. März 2005 wurde in Berlin-Pankow die Grünanlage vor dem langjährigen Wohnhaus Knoblochs (zwischen Masuren- und Samländischer Straße sowie der Berliner - und Mühlenstraße) zeremoniell zum Heinz-Knobloch-Platz umbenannt. Ein dort aufgestelltes Relief, das Heinz Knoblochs Konturen abbildet, entwarf der Pankower Bildhauer Professor Gerhard Thieme.

1953 Heirat mit Helga Leutloff. Das Ehepaar hatte eine Tochter Dagmar (* 1957) und einen Sohn Daniel (* 1964). Nach Knoblochs Tod hat sich in Berlin der „Freundeskreis Heinz Knobloch“ gebildet, um sein Werk und Andenken zu pflegen.


Werke

Ein gewisser Reginald Hinz, Eulenspiegel-Verlag 1963

Pardon für Bütten, Eulenspiegel-Verlag 1965, Verlag der Nation 1976


Gesammelte Feuilletons

Mir gegenüber, 1960

Herztöne und Zimmermannssplitter, 1962

Die guten Sitten, 1964

Du liebe Zeit, 1966

Täglich geöffnet, 1970

Rund um das Bett, 1970

Bloß wegen der Liebe, 1971

Beiträge zum Tugendpfad, 1972

Innere Medizin, 1972

Man sieht sich um und fragt, 1973

Allerlei Spielraum, 1973

Kreise ziehen, 1974

Stäubchen aufwirbeln, 1974

Schattensprünge, 1975

Das Lächeln der Zeitung, 1975

Der Blumenschwejk, 1976, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984

Der Berliner zweifelt immer, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1977

Mehr war nicht drin, 1979, Mitteldeutscher Verlag Halle 3. Auflage 1983

Nachträgliche Leckerbissen, Aufbau-Verlag, Berlin, Weimar 1979. 180 S.

Handwärmekugeln, Verlag Tribüne, Berlin 1979

Berliner Fenster - Feuilletons, 1981, Mitteldeutscher Verlag Halle 1987

Stadtmitte umsteigen - Berliner Phantasien, 1982, viele Neuauflagen bis 2002, Jaron Verlag Berlin 2002

Angehaltener Bahnhof, Das Arsenal, Berlin 1984

Nicht zu verleugnen - Feuilletons, 1985, Mitteldeutscher Verlag Halle 2. Auflage 1986

Zur Feier des Alltags - Feuilletons, 1986, Buchclub 65 Berlin 1988

Berliner Grabsteine, 1987, Morgenbuch-Verlag Berlin 1991

Im Lustgarten - ein preußischer Garten im Herzen Berlins (mit Hendrik Gottfriedsen) 1989, Jaron Verlag 2001

Die schönen Umwege - Beobachtungen, 1993, Transit-Verlag Berlin 3. Aufl. 1996

Geisterbahnhöfe - Westlinien unter Ostberlin (mit Michael Richter und Thomas Wenzel), 1994, Links-Verlag Berlin 2008

Mißtraut den Grünanlagen! - Extrablätter, Transit-Verlag Berlin 1996

"Lässt sich das drucken?" - Feuilletons gegen den Strich, UVK Konstanz 2002

Berlins alte Mitte - rund um den Lustgarten; Geschichte zum Begehen, Jaron Verlag Berlin 1996

Gartenlust und Gartenliebe - Abenteuer hinterm Zaun , edition hüne Berlin 2009


Nachworte

zu Julius Rodenberg - Bilder aus dem Berliner Leben, Neuauflage Berlin 1987, S. 355-374


Monografien


Herr Moses in Berlin, 1979, 1993, Taschenbuch 1996, Jaron-Verlag Berlin 2006

Meine liebste Mathilde - Die Freundin der Rosa Luxemburg, 1985, Fischerverlag Frankfurt 1997

Der beherzte Reviervorsteher - Ungewöhnliche Zivilcourage am Hackeschen Markt, 1989, Jaron Verlag Berlin 2003

Der arme Epstein - Wie der Tod zu Horst Wessel kam, 1993, Aufbau-Verlag Berlin 1996

Die Suppenlina - Eine Menschenfreundin, Ed. Hentrich Berlin 1997


Biografisches

Nase im Wind - Zivile Abenteuer, Transit-Verlag Berlin 1994

Eierschecke - Eine Dresdner Kindheit, Transit-Verlag Berlin 1995

Eine Berliner Kindheit, Jaron Verlag Berlin 1999

Mit beiden Augen - Bd. 1 Von Dresden nach Tennessee, 1999

Mit beiden Augen - Bd. 2 Mein Leben zwischen den Zeilen, Transit-Verlag Berlin 1999

Das Lächeln der Wochenpost, Jaron Verlag Berlin 2002

Schriftwechsel 1997-2003 Heinz Knobloch - Rolf Pfeiffer, Berlin 2006


Adresse: Masurenstraße 4, Pankow



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 183-R0323-0311 / Hesse, Rudolf / CC-BY-SA

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