Friedrich Ebert junior

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Friedrich Ebert (1961)

Friedrich Ebert jr. (* 12. September 1894 in Bremen; † 4. Dezember 1979 in Ost-Berlin), auch Fritz Ebert genannt,[1] war während der Weimarer Republik sozialdemokratischer Politiker und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Mitglied der SED von 1948 bis 1967 Oberbürgermeister von Ost-Berlin.

Leben

Ebert war der Sohn des sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Er absolvierte von 1909 bis 1913 eine Lehre als Buchdrucker. Er war seit 1910 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und seit 1913 der SPD. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg.

Weimarer Republik

Während der Weimarer Republik war er Redakteur und Mitarbeiter verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen. Von 1919 bis 1925 war Ebert Redakteur des „Vorwärts“. 1920 heiratete er die 3 Jahre jüngere Johanna Elisabeth Vollmann,[2] mit der er zwei Kinder hatte, die Söhne Friedrich (* 1928) und Georg, und die 1938 Suizid beging.[3] Außerdem war er von 1923 bis 1925 Mitarbeiter des sozialdemokratischen Pressedienstes. Von 1925 bis 1933 war er Redakteur in Brandenburg an der Havel bei der im parteieigenen Verlag Otto Sidow & Co. erscheinenden Brandenburger Zeitung.

Seit 1927 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Brandenburg, von 1930 bis 1933 Stadtverordnetenvorsteher. Ebert war von 1930 bis 1933 Mitglied im Vorstand des Städtetages für die Provinz Brandenburg. Außerdem gehörte er dem Vorstand des SPD-Bezirksvorstandes Brandenburg-Grenzmark an. In den frühen 1930er Jahren gehörte er außerdem dem preußischen Staatsrat an. Von 1928 bis 1933 war Ebert Mitglied des Reichstages.[4]

Zeit des Nationalsozialismus

Im Jahr 1933 saß er wegen illegaler politischer Tätigkeit acht Monate in mehreren KZ, u. a. in Oranienburg und Börgermoor. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war ab 1940 beim Reichsverlagsamt tätig. Er stand bis 1945 unter Polizeiaufsicht.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war er zunächst Landesvorsitzender der SPD Brandenburg. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) war Ebert seit 1946 einer der Landesvorsitzenden der SED, Mitglied des Parteivorstands und später des Zentralkomitees und seit 1949 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Politbüros des Parteivorstands bzw. des ZK der SED. 1946 wurde er von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) als Mitglied der Beratenden Versammlung Brandenburgs berufen und war dort Vorsitzender. Nach den Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde er Präsident des Brandenburgischen Landtags. Von der sowjetischen Besatzungsmacht wurde er nachfolgend zum Oberbürgermeister von Berlin (Ost) ernannt.[5] Seit der Gründung der DDR 1949 war er auch Abgeordneter der Volkskammer, zeitweise als Präsident oder Stellvertreter des Präsidenten, ab 1971 als Vorsitzender der SED-Fraktion sowie ab 1960 Mitglied und ab 1971 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates.

1948 bis 1967 amtierte er als Oberbürgermeister und widmete sich vor allem dem Aufbau der zerstörten Stadt. So setzte er sich beispielsweise für die Wiederherstellung des Brandenburger Tors, des Roten Rathauses, des Zeughauses und der Staatsoper Unter den Linden ein. Allerdings fiel auch der Abriss des Berliner Stadtschlosses in seine Amtszeit.

Ehrungen

Er wurde mit dem Karl-Marx-Orden, dem Vaterländischen Verdienstorden und dem Großen Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet. Am 5. Juli 1967 ernannte ihn der Magistrat von Ost-Berlin zum Ehrenbürger Berlins. Nach der Wende wurde er 1992 aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen.

Tod

Nach Eberts Tod wurde seine Urne in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an der Ringmauer in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.


Wohnadresse in Berlin: Neue Bahnhofstraße 12


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Bild: Wikimedia/Bundesarchiv/ Bild 183-83285-0029/Junge, Peter Heinz

Der Text und das Bild ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.