Amtsgericht Neustrelitz

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Das Amtsgericht Neustrelitz war ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Bezirk des Landgerichts Neubrandenburg. Durch die Gerichtsstrukturreform wurde das Amtsgericht Neustrelitz am 2. Februar 2015 aufgehoben und in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Waren (Müritz) umgewandelt.

Siegelmarken

Geschichte

In Neustrelitz befand sich vor 1879 das Kabinets-Amtsgericht Neustrelitz und das Stadtgericht Neustrelitz als Eingangsgerichte. Daneben bestanden Patrimonialgerichte. Übergeordnete Instanz war die Justizkanzlei Strelitz.[7] Mit der Verordnung zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 vom 17. Mai 1879 wurden die Änderungen der Reichsjustizgesetze im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz umgesetzt. Die bisherigen Gerichte wurden aufgehoben und es wurden 10 Amtsgerichte (darunter das Amtsgericht Neustrelitz), ein Landgericht (das Landgericht Neustrelitz) und ein Oberlandesgericht (das gemeinsame Oberlandesgericht Rostock) geschaffen.

Der Gerichtssprengel des Amtsgerichts Neustrelitz umfasste danach die Residenzstadt Neustrelitz (Fasanerie, Rudow, Schlange’s Ausbau, Sophienhof, Tack’s Ausbau, Torwitz), die Stadt Wesenberg, das großherzogliche Kabinetsamt (Blumenholz (mit Carlshof, Friedrichshof und Sandmühle)), Glambeck, Hohenzieritz (mit Christenhof), Brillwitz (mit Ehrenhof), Weisdin, Wendfeld und Zippelow, aus dem Dominialamt Strelitz die Orte Below, Blumenhagen (mit Wilhelminenhof), Prälank, Groß Quassow (mit Lindenberg und Voßwinkelsche Schleuse), Userin (mit Buchenhorst), Voßwinkel, Wesenberger Amtsgebiet und Zierke sowie aus dem Dominalamt Mirow der Ort Klein Quassow.[8]

Das Amtsgericht hatte 1880 zwei Richter, die für 12.327 Gerichtseingesessene verantwortlich waren. Es war damit eines der drei größeren Gerichte im Landgerichtsbezirk. Gerichtstage wurden in Wesenberg gehalten.[9]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Amtsgerichte im Land Mecklenburg neu geordnet und das Amtsgericht Neustrelitz kam zum Landgericht Güstrow.

In der DDR wurden die Amtsgerichte 1952 aufgelöst und einheitlich Kreisgerichte gebildet. Neustrelitz gehörte zum Kreis Neustrelitz, dort entstand so das Kreisgericht Neustrelitz, welches dem Bezirksgericht Neubrandenburg nachgeordnet war. Nach der Wende wurden die Amtsgerichte mit dem Gerichtsstrukturgesetz neu gebildet

Durch die Gerichtsstrukturreform wurde das Amtsgericht Neustrelitz am 2. Februar 2015 aufgehoben und in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Waren (Müritz) umgewandelt.[1]

Gebäude

Die Zweigstelle Neustrelitz des Amtsgerichts Waren (Müritz) befindet sich im denkmalgeschützten Gebäudekomplex Tiergartenstraße 5 / Ecke Töpferstraße 13a nahe dem Stadtzentrum von Neustrelitz. Seit 2. März 2015 ist der Gebäudekomplex auch Sitz des Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern, das vorher in Neubrandenburg ansässig war. Im Gebäude Töpferstraße 13a war zuvor das Amtsgericht Neustrelitz untergebracht, das 1865 nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm Buttel als Großherzogliches Landgericht mit Gerichtssaal und einem Gefängnis im Hof errichtet worden war. Das Gebäude Tiergartenstraße 5 war zu DDR-Zeiten eine Zweigstelle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Der vom MfS als Untersuchungshaftanstalt genutzte Gefängnisbau im Hof ist heute ein Erinnerungsort an diese Zeit der Gebäudenutzung. Schwarze Stelen mit entsprechender Beschriftung auf dem am Gebäude Tiergartenstraße 5 vorbeiführenden Fußweg weisen auf den Erinnerungsort im Hof des Gebäudekomplexes hin.


Text: Wikipedia

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