Speyer Hauptbahnhof

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Historische Ansichtskarte vom Bahnhof

Speyer Hauptbahnhof ist der wichtigere von insgesamt zwei Bahnhöfen der rheinland-pfälzischen Mittelstadt Speyer. Er gehört der Bahnhofskategorie 4 an und verfügt über drei Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zur Tarifzone 143. Die Anschrift des Bahnhofs lautet Bahnhofstraße 43.

Er wurde am 11. Juni 1847 als Endbahnhof der in Schifferstadt von der Pfälzischen Ludwigsbahn abzweigenden Stichstrecke eröffnet. Mit deren Verlängerung bis nach Germersheim am 1864 wurde er zum Durchgangsbahnhof. Die Eröffnung der Verbindung nach Heidelberg fand 1873 statt und drei Jahre später die Durchbindung der Nord-Süd-Strecke bis nach Wörth. Seit der Unterbrechung der Strecke nach Heidelberg im Jahr 1945 hat er erneut den Status eines Unterwegsbahnhof inne. Seit 2003 ist er zudem in das Netz der S-Bahn RheinNeckar integriert.


Lage

Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth und ist Haltepunkt des Regional-Express von Mainz nach Karlsruhe sowie der S-Bahn-Linien S3 und S4 der S-Bahn RheinNeckar. Speyer liegt im Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Der Hauptbahnhof liegt ca. einen Kilometer von der Innenstadt entfernt. Die Innenstadt ist mit Bussen der BRN in fünf Minuten erreichbar. Bis 1945 endete auch die Bahnstrecke Heidelberg–Speyer im Bahnhof, sodass der Bahnhof früher ein Trennungsbahnhof war.


Bahninitiativen um Speyer und Eröffnung

Ursprünglich war geplant, innerhalb des zu Bayern gehörenden Rheinkreises zuerst eine Bahnstrecke in Nord-Süd-Richtung von der Rheinschanze über die Regierunghauptstadt Speyer und Lauterbourg bis nach Strasbourg in Betrieb zu nehmen, die mit der von Baden projektierten Strecke Mannheim–Basel konkurrieren sollte. Diese wurde jedoch zugunsten einer Ost-West-Magistrale, die primär dem Kohletransport dienen sollte, zurückgestellt.

Zunächst war jedoch unklar, ob Speyer oder die Rheinschanze östlicher Streckenendpunkt werden sollte. Darüber hinaus setzte sich Speyer, die Hauptstadt der Pfalz, dafür ein, selbst anstelle der Rheinschanze östlicher Endpunkt der Strecke zu werden. Argumentiert wurde im Wesentlichen, dass die Domstadt ein alter Handelsplatz sei, während die Rheinschanze als bloßer Militärstützpunkt lediglich dem Übergang von Waren dienen würde. Diese Bestrebungen setzten sich jedoch nicht durch, da man hauptsächlich den rechtsrheinischen Teil der aufstrebenden Rhein-Neckar-Region – vor allem Mannheim – im Blickwinkel hatte und der Export der Kohle ins Gebiet jenseits des Rheins für wichtiger erachtet wurde. Speyer sollte jedoch eine Zweigbahn erhalten.

Der Bahnhof wurde am 11. Juni 1847 als südlicher Endpunkt der in Schifferstadt beginnenden Stichstrecke eingeweiht; zeitgleich war der Ludwigsbahn-Abschnitt Ludwigshafen–Neustadt freigegeben worden. Um sieben Uhr morgens hatten sich in der Stadt mehrere Honoratioren einschließlich vieler anderer Gäste - darunter Aktionären - versammelt, um sich zum Bahnhof zu begeben und dort in den Eröffnungszug einzusteigen. Dieser fuhr nach der Begrüßung des Verwaltungsratsvorstands unter Einsatz eines Feuerwerks und mit musikalischer Begleitung nach Ludwigshafen.


Weitere Entwicklung

In der Folgezeit liefen heftige Diskussionen, ob als nächstes Bahnprojekt eine Strecke am Gebirge von Neustadt über Landau nach Wissembourg oder die Verlängerung der Speyerer Stichstrecke, Germersheim und Wörth dringender und wünschenswerter sei. Bereits im Mai 1847 hatte sich das benachbarte Elsass für eine Streckenführung über Wissembourg ausgesprochen. In der Folgezeit kam es innerhalb der Pfalz, wie der Rheinkreis auch genannt wurde, zu Meinungsverschiedenheiten darüber, ob die Speyerer Strecke via Germersheim nach Wissembourg fortgesetzt werden oder eine Strecke von Neustadt über Landau über die elsässische Grenzstadt neu errichtet werden sollte. Vor allem das Militär bevorzugte die Streckenführung, die am Rand des Pfälzerwalds verlaufen sollte. Die Entscheidung fiel im Jahr 1852 schließlich zu Gunsten dieser Gebirgslinie in Form der 1855 eröffneten Pfälzischen Maximiliansbahn.

Stattdessen wurde am 14. März 1864 die Stichstrecke bis nach Germersheim verlängert, wodurch Speyer zum Durchgangsbahnhof wurde. Seit dem 10. Dezember 1873 war der Bahnhof Endpunkt der Bahnstrecke Heidelberg–Speyer. Da in Speyer kurz vor Überquerung des Rheins ein weiterer Bahnhof - genannt Speyer Rheinstation - entstand, wurde der Bahnhof in „Speyer Hauptbahnhof“ umbenannt. Am 25. Juli 1876 wurde die Nord-Süd-Strecke über Germersheim hinaus bis nach Wörth verlängert.


Entwicklung nach 1900

1922 erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen. Im Zuge deren Auflösung zum 1. April 1937 wechselte er in den Zuständigkeitsbereich der Mainzer Direktion. Während dieser Zeit bildete er außerdem einen Lokomotivbahnhof, der eine Dependance des Bahnbetriebswerks Ludwigshafen darstellte.

Die Strecke nach Heidelberg wurde bereits am 13. Oktober 1941 bombardiert. Nach Zerstörung der Rheinbrücke Speyer im Jahr 1945 wurde sie zwischen Speyer und Schwetzingen stillgelegt. Am 16. Dezember 1944 wurde der sehr prachtvolle Bau aus der wilhelminischen Zeit, bei einem Luftangriff schwer beschädigt, das zerstörte Empfangsgebäude wurde 1953 durch einen Neubau ersetzt.

Die Deutsche Bundesbahn gliederte den Bahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Obwohl der Bahnhof mit Stilllegung der Lokalbahn Speyer–Neustadt nunmehr für die Dauer mehrere Jahrzehnte der einzige Personenhalt innerhalb der Domstadt war, behielt er die Bezeichnung „Speyer Hauptbahnhof“.

1971 gelangte die Station im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion in den Zuständigkeitsbereich ihres Karlsruher Pendants. Ende 2003 folgte die Integration des Bahnhofs in das Netz der S-Bahn RheinNeckar, wofür der Streckenabschnitt Schifferstadt–Speyer elektrifiziert wurde. Zunächst war er Endbahnhof der Linien S3 und S4. 2006 wurden diese bis Germersheim verlängert.



Text: Wikipedia

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